Diana Henniges: Sichere und menschliche Zuflucht für Asylsuchende in Moabit !

"Als ich im Internet von der bevorstehenden Eröffnung der neuen Notunterkunft für Flüchtlinge in Moabit las und von den Aufmärschen der Neonazis in Hellersdorf gegen eine solche Einrichtung dort hörte, stand für mich fest: das darf sich in unserem Kiez nicht wiederholen, wir werden die Asylsuchenden aus aller Welt willkommen heißen." Eine eindeutige Position von Diana Henniges.
Die 36jährige Anwohnerin schrieb sofort einen Aufruf im Internet: "Wir kriegen neue Nachbarn. Ich wünsche mir sehr, dass wir die hässliche Fratze der Hellersdorfer Vorkommnisse vergessen machen". Und sie rief auf zu einer Sachspendenaktion für die Flüchtlinge. Die Reaktion übertraf alle Erwartungen: Bereits nach 24 Stunden füllte Diana Henniges mit freiwilligen Helfern, Freunden und ihrem Ehemann knapp 70 große Schachteln mit Kleidung, Spielsachen, Kosmetika und Lebensmitteln. Nach wenigen Tagen stapelten sich in ihrer Wohnung in der Jagowstraße schon 144 Kartons. "Man brachte uns einen Kühlschrank, Fahrräder, Kinderroller. Die Charite sandte Verbandsmaterial und Pflaster. Sogar aus Amsterdam kam ein Paket mit Babysachen", berichtet die in Hannover geborene Tochter ungarischer Eltern begeistert. "Unsere Aktion 'Moabit hilft' ist ein voller Erfolg".

Arbeit am liebsten im sozialen Bereich   

 Nach Berlin kam die Ehefrau eines in Sachsen geborenen Architekten und Mutter des zweijährigen Janosch zum Studium von Geschichte und Museumskunde. "Am liebsten habe ich aber immer im sozialen Bereich gearbeitet", gesteht sie. Zur Finanzierung auch ihrer Aktivitäten für alleinstehende Mütter, sozial Schwache und Nachbarn mit Immigrationshintergrund arbeitet sie freiberuflich als Historikerin, Veranstaltungsmanagerin und als Bedienung im Cafe "Mamsellchen" gleich neben der neuen Notunterkunft für die Flüchtlinge aus Syrien, Irak, Afghanistan, Serbien, Kroatien, Bulgarien und vielen anderen Staaten. In dem Gebäude des ehemaligen Vermessungsamtes geht sie ein und aus, arbeitet mit dem Leiter vom Arbeiter-Samariter-Bund, Steffen Kühn, eng zusammen. "Die Asylsuchenden - ganze Familien, Jugendliche, Greise - sollen hier vorübergehend eine sichere und menschliche  Zuflucht finden",  betont Diana Henniges. "Wir sehen uns als ein Rondell, das Informationen und Hilfeleistungen entgegennimmt und weitergibt und verteilt." "Moabit hilft" soll bis Anfang 2014 ein Verein werden, der sich über die Notunterkunft hinaus  für Hilfesuchende insgesamt in Moabit engagiert. "Auch dafür erhalten wir viel ehrenamtliche Unterstützung, so von einem Notar und von Organisationen", freut sich die viel Freundlichkeit und Optimismus ausstrahlende Frau. Unterstützen wir sie, so gut wir können! Sie ist erreichbar über diana.henniges@web.de.            

 

Matthias Herold