Gedenken an den Porajmos in Berlin Mitte

„Gestern ist heute und morgen!“ unter diesem Titel fand das Gedenken anlässlich des 80. Jahrestages der Ermordung der verbliebenden Sinti und Roma im KZ Ausschwitz-Birkenau in der Nacht von den 2. auf den 3. August 1944 beim Mahnmal in Berlin-Mitte statt. Das Mahnmal erinnert an die hunderttausenden Opfer des Porajmos (zu deutsch etwa „das Verschlingen“). Der Porajmos wird auch als Holocaust an den Sinti und Roma bezeichnet.

Hinzu kommt, dass das Mahnmal selbst durch die Pläne der Deutschen Bahn für die S21 bedroht ist. Die Bahn will zum Mahnmal gehörende Bäume und Gedenktafeln abreißen und den Gedenkort mindestens für mehrere Monate schließen – und dass, nachdem Sinti und Roma jahrzehntelang um Anerkennung des Genozids und für einen zentralen Gedenkort kämpfen mussten. Jetzt sollen also Teile des 2012 eröffneten Mahnmals den Plänen der Deutschen Bahn für ihre bevorzugte Streckenführung zum Opfer fallen – und das, obwohl es alternative Pläne gibt. Angesichts dieser Ungerechtigkeit fand vor der Gedenkveranstaltung am 02. August eine Kundgebung für den Erhalt des Mahnmals statt. Wenn ihr nicht dabei sein konntet, findet ihr einen Bericht von der Veranstaltung bei der Stiftung Denkmal.

Damit wir uns nächstes Jahr am 02. August am Mahnmal sehen können, müssen wir für seinen Erhalt kämpfen. Einen Bericht mit Fotos des Protestes vor der Gedenkveranstaltung und weitere Informationen zur bevorstehenden Demo zum Erhalt des Mahnmals am 28. September findet ihr bei dem Roma Antidiscrimination Network.

Mehr Informationen zu dem Gedenktag und eine Aufzeichnung der diesjährigen Gedenkveranstaltung im vormaligen KZ Ausschwitz-Birkenau findet ihr auf der offiziellen Gedenkwebseite.