Neues aus den Ortsteilen: Mitte
Berlin-Mitte ist ein großer Bezirk. In der Berichterstattung gehen Themen, welche die einzelnen Ortsteile betreffen, deshalb leicht unter. Wir wollen deshalb öfters neues aus den Ortsteilen berichten. Den Anfang macht Mitte.
Im September wurde in der Mollstraße ein Spielplatz eröffnet. Die Besonderheit: Alle Spielinseln und Sandkasten sind rollstuhlgerecht und barrierearm gestaltet. An der Entwicklung war die Charlotte-Pfeffer-Schule beteiligt, die einen eigenen Zugang zum Spielplatz hat. Am selben Tag wurde auch der Paradiesgarten der Schule eröffnet.
Bei einem weiteren Projekt in Mitte ist unklar ob es jemals eröffnet wird: Der Central Tower, ein geplanter Büroturm an der Jannowitzbrücke. Im September soll ein weiteres Treffen zwischen Bezirksamt und Investor stattfinden. Der Streitpunkt: Die Höhe. Der Investor will 115m hoch bauen, der Bezirk und das Landesdenkmalamt wollen maximal 95m.
Ein weiterer Büroturm in Mitte? Wohnungen braucht Berlin dringender, sie können an diesem Standort aufgrund des (S-Bahn) Lärms aber nicht gebaut werden. Trotzdem muss mehr drin sein als teure Büroflächen, die oft leer stehen. Denn die treiben am Ende nur die Mieten für Wohnraum in die Höhe. Und auch die Gewerbeflächen sind erwartungsgemäß preistechnisch völlig abseits dessen, was sich soziale Träger leisten können, obwohl viele dringend Räume suchen. Wir sagen: Nicht mit uns!
Keine 10min Fußweg vom Central Tower Grundstück wird schon gebaut: Beim Haus der Statistik. Es wird renoviert und der Gebäudekomplex wird durch neue Bauten erweitert. Für ein weiteren Bau begann im September der Realisierungswettbewerb. Am Ende des Wettbewerbs soll ein Entwurf für das „Rathaus der Zukunft“ feststehen, in das das Rathaus Mitte dann aus dem in der Karl-Marx-Allee 31 gemieteten Gebäude umziehen soll.
Ebenfalls auf dem Gelände des Hauses der Statistik fand der Workshop „Anders Erinnern“ statt in dessen Rahmen an das Jüdische Altenheim gedacht wurde, dass sich dort früher befand. Während der Shoah wurden viele Jüd*innen von dort aus in Vernichtungslager deportiert. Im Rahmen des Workshops wurden die Namen der Ermordeten verlesen und mögliche neue Formen des Erinnerns diskutiert.