Afrikanisches Viertel bekommt neue Straßennamen

In der brütenden Hitze eines frühen Sommers wurde am 19. April in der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Mitte mit Stimmen der Linken, SPD, Grünen und Piraten die Straßenumbennung im Afrikanischen Viertel beschlossen. Es sollen

  • die Lüderitzstraße in Cornelius-Frederiks-Straße
  • der Nachtigalplatz in Bell-Platz
  • die Petersallee von der Müllerstraße bis zum Nachtigalplatz (Bell-Platz) (Hausnummern 1-26) in Anna-Mungunda-Allee und vom Nachtigalplatz bis zur Windhuker Straße (Hausnummern 27-34) in Maji-Maji-Allee

umbenannt werden.

Die Kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion Anett Vietzke sagte dazu: „Hier geht es nicht nur um eine Umbennung von Straßen, sondern eine kritische Auseinandersetzung mit den Folgen des Deutschen Kolonialismus. Es widerspricht unserem Demokratieverständnis, Kolonialverbrecher im Straßenbild zu ehren.“

Das Bezirksamt wird jetzt diesen Beschluss umsetzen. Einen genauen Zeitplan wird es nicht geben können, da Anwohner in den betroffenen Straßen ein Klagerecht haben.

Auf die Nachfrage unserer Fraktion hin, bat Bezirksbürgermeister von Dassel Moabit Hilft bei der Frage von neuen Räumlichkeiten Hilfe an und würde sich auch gegenüber dem Berliner Immobilienmanagment (BIM) stark machen, wo es geeignete Räumlichkeiten gibt. Grund der Nachfrage war, dass Moabit hilft Ende Juni ihre bisherigen Räumlichkeiten im Haus D verlassen muss.

Zudem stimmt die BVV einstimmig bei Enthaltung der CDU dafür, dass das Bezirksamt dafür sorgt, dass eine Toilette für Menschen mit Behinderung in der Arminiushalle geschaffen wird. Außerdem wurde beschlossen, dass sich das Bezirksamt beim Senat dafür einsetzen, die geplante, versuchsweise Anordnung von Tempo 30 auf der Leipziger Straße im Osten bis zum Spittelmarkt auszudehnen und geschützte Räume für homo- und transsexuelle Obdachlose in der Kältehilfe zu schaffen.

 

Andreas Böttger

Fraktionsgeschäftsführer DIE LINKE. In der BVV Berlin-Mitte