Pressemitteilung: Schließung des Karstadt Leopoldplatz. Unser Kiez braucht Nahversorgung, keine Bürotürme!

Der SIGNA-Konzern kündigte die Schließung von 52 Galeria Karstadt Kaufhof Filialen, darunter auch die Filiale am Leopoldplatz an. Diese Ankündigung fällt mitten in das Wettbewerbsverfahren zur weiteren Entwicklung der Immobilie Müllerstraße 25 am Leopoldplatz. Durch die Schließung fällt ein zentrales Standbein der Nahversorgung im Wedding und ein Ankerpunkt im Kiez weg.

Die Wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Martha Kleedörfer, erklärt:

Das SIGNA nun, wo wir mitten im Wettbewerbsverfahren um das Karstadt-Gebäude am Leo stehen, die Schließung des Karstadts ankündigt, ist ein Schlag ins Gesicht für alle Mitarbeiter*innen und Anwohner*innen, die sich in den bisherigen Prozess eingebracht haben. Es unterstreicht auch, dass der Konzern SIGNA hier plant, was an den Bedarfen des Kiezes vollkommen vorbei geht: Exzessive Bürohäuser anstatt ein Warenhaus für die Anwohner*innen und ein fester Arbeitsplatz für die Angestellten. SIGNA steckt hier Unmengen an Geld in Flächen, die am Ende entweder leerstehen oder die Mietpreise im Kiez nach oben treiben werden.

Stattdessen brauchen wir hier weiter ein Warenhaus, das eine Alternative zu Amazon & Co bietet, und bezahlbaren Wohnraum. SIGNA wird mit seinen schillernden Büroträumen auf unseren erbitterten Widerstand stoßen, denn dieser Kiez gehört den Menschen, die dort wohnen!

Tobias Schulze, Mitglied des Abgeordnetenhauses Berlin, erklärt:

Der Karstadt am Leopoldplatz gehört zum Wedding. Er ist ein Ankerpunkt in einem Kiez, der von großen sozialen Gegensätzen und einem brachialen Aufwertungsdruck geprägt ist. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier seit Jahrzehnten beschäftigt, vor allem Frauen. Sie haben zur Sanierung des Unternehmens auf viel verzichtet und werden jetzt trotzdem vom Eigentümer Signa im Stich gelassen.

Wir als LINKE im Abgeordnetenhaus haben bereits 2020 vorgeschlagen, leerstehende Kaufhäuser und Shopping Malls zu kommunalen Kiezzentren für die lokale Versorgung umzugestalten. Mit dem Bebauungsplan lässt sich darauf Druck entfalten.