2013 – 90 Neugeborene in Mitte ohne Krankenversicherung

mittendrin

Zur Frage, wie viele Menschen im Bezirk Mitte ohne eine Krankenversicherung leben (siehe Drs. 1273), konnte das Bezirksamt keine Auskunft geben. Darüber werden keine Erhebungen geführt. Aber bei den in 2013 durchgeführten Hausbesuchen bei Neugeborenen stellte das Gesundheitsamt fest, dass 90 Neugeborene ohne Krankenversicherung waren. Eine erschreckend hohe Zahl! Man bedenke nur, wie schwer es ist, ohne Krankenversicherung an ärztliche Versorgung zu gelangen. Natürlich gibt es für Notfälle Lösungen – Rettungsstellen und Krankenhäuser müssen versorgen, Caritas und Malteser halten Hilfsangebote vor. Aber ein ausreichender Krankenversicherungsschutz ist damit nicht gewährleistet. Der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Bezirks ist bemüht, für jeden Einzelfall Lösungen zu finden. Die Untersuchungen für den Kita- und den Schulbesuch werden bei allen Kindern, unabhängig von ihrer Krankenversicherung, durchgeführt. Die Problemlage konnte in der Sitzung der BVV nur andiskutiert werden. Die Bezirksverordneten verständigten sich darauf, im Gesundheitsausschuss und im Sozialausschuss das Thema ausführlich zu behandeln. Was notwendig ist, um einen dauerhaften Krankenversicherungsschutz für diese Menschen zu schaffen, sprengt allerdings den Bezirksrahmen. Hier stehen Land, Bund und EU in der Pflicht, denn es sind zunehmend Bürger aus den Beitrittsländern der EU, die ohne Krankenversicherungsschutz leben.

 

Elke Reuter