Andreas Umgelter: Neuorientierung für Gesundheitswesen wie in der Mietenpolitik!

Andreas Umgelter wünscht sich die gleiche Neuorientierung für das Gesundheitswesen wie bei der Mietenpolitik des Berliner Senats. "Im Mittelpunkt müssen die Menschen stehen und nicht der Profit", fordert der Chefarzt der Rettungsstelle des Vivantes-Humboldt-Klinikums in der Hauptstadt. "Die städtischen Kliniken sind ein Juwel, sie müssen in Berliner Hand bleiben –  so  kann Berlin zeigen, wie eine demokratische Medizin des 21. Jahrhunderts aussehen soll. Wir müssen andere Prioritäten schaffen, Fürsorge statt schwarze Nullen und das Diktat der Geschäftemacher beenden. Bundesgesundheitsminister Spahn macht viel Lärm, doktert aber nur an Symptomen herum", meint der 53-jährige gebürtige Münchner.

Der Sohn des Regisseurs und Schauspielers Fritz Umgelter studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität und hatte zuletzt als Oberarzt und Professor für Innere Medizin am "Klinikum rechts der Isar" der Technischen Universität München gearbeitet.  2017 informierte ihn ein Freund per SMS, dass die Notaufnahme des Vivantes-Humboldt-Klinikums dringend einen Chefarzt suche. Schnell entschlossen wechselte er in den Gebäudekomplex in Reinickendorf. Seine Frau fand dort ebenfalls eine Stelle.

Im Umzugsgepäck war auch sein Parteibuch der DIE LINKE. "Nach NATO-Doppelbeschluss und Asylkompromiss erschien mir die deutsche Sozialdemokratie verkommen und eine sozialistische Alternative mit parlamentarischer Präsenz dringend notwendig und viel spannender", begründet er seinen Eintritt 1995 in den Kreisverband München der Partei des Demokratischen Sozialismus. Heute, in Berlin, gehört Andreas zur Basisorganisation LEO in Wedding, wohnt in der Oranienburgerstraße. Er wünscht sich mehr Transparenz und Offenheit des Parteilebens. "Es ist schon Gold wert, dass die Bundesregierung auf immer neue Kleine und Große Anfragen unserer Partei im Bundestag antworten muss, ob zu wachsenden Waffenexporten, zur Kinderarmut oder zu Flüchtlingsabschiebungen". Der Vater von zwei Kindern wünscht sich eine Medizin und eine Gesellschaft, wo der Mensch nicht Mittel zum Zweck eines anderen ist. Und er ist überzeugt davon, dass der Kapitalismus keine Lösungen für die Zukunftsfragen der Menschheit bietet.

Gefreut hat sich Prof. Dr. Umgelter, dass seine Tochter mit Freunden extra aus München zur jüngsten Demonstration zu Ehren von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in seine neue Heimat gekommen ist. Auch so sind die Bayern!   

Matthias Herold