Blick aus dem Amt - „Ich entscheide“

Motto, Programm, Fragen, Interviewpartner. Hierüber und über viele weitere Punkte haben Mädchen in  Vorbereitung auf den Weltmädchen*tag in Mitte selbst entschieden und konnten sich im Rahmen ihrer Interessen weitergehend ausprobieren und erproben.

Der diesjährige Weltmädchen*tag im Bezirk Mitte fand vor dem Hintergrund des wichtigen Rechts der Selbstbestimmung unter dem Motto „Ich entscheide“ am 11. Oktober in der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung Olof-Palme-Zentrum (OPZ) statt. Die Selbstbestimmung von Mädchen und Frauen ist leider immer noch keine Selbstverständlichkeit.

Träger und Organisationen der feministischen Mädchen*arbeit waren mit Ständen und Aktionen im OPZ vertreten, um auf die Rechte von Mädchen und Frauen aufmerksam zu machen. Neben abwechslungsreichem Bühnenprogramm gab es darüber hinaus wieder einen Polit-Talk, bei dem interessierte Mädchen und Frauen mit Ansprechpartner*innen aus der Politik ins Gespräch kommen konnten.

Seit 2018 begleitet FUTURE VOICE den Weltmädchen*tag in Berlin-Mitte mit diesem Polit-Talk und mit einem Magazin, unterstützt von einem kleinen Team junger Reporter*innen (aktuell vom John-Lennon-Gymnasium). Die Intention des Magazins ist zum einen, das Engagement der in Berlin-Mitte aktiven Organisationen der feministischen Mädchen*arbeit darzustellen, zum anderen sollen auch Arbeitsschwerpunkte und Positionen aus der Politik beleuchtet werden. So entschieden sich die Reporter*innen für ein Interview mit der bezirklichen Gleichstellungsbeauftragten zum Thema "Geschlechterspezifische Gewalt (häusliche Gewalt, frühe Heirat etc.)" und besuchten auch mich im Nachgang des Weltmädchen*tages, um mit mir über Räume für Mädchen und junge Frauen zu sprechen.

Im Jugendalter ändert sich das Freizeitverhalten und damit ist der oft geäußerte Wunsch nach explizit geschlechtsspezifischen Angeboten festzustellen. Immer wieder als Bedarf wird außerdem mobile Kinder- und Jugendarbeit mit dem Schwerpunkt Mädchen*arbeit formuliert, da es vor allem für Mädchen sehr schwierig bis gar nicht möglich ist, Aneignungsräume im öffentlichen Raum zu besetzen.

Es gibt viel zu tun und die jungen Reporter*innen werden sicherlich auch nächstes Jahr kritisch nachfragen.

 

Ramona Reiser, Stadträtin für Jugend, Familie und Bürgerdienste