Blick aus dem Amt - Vor dem (Hochzeits-) Fest

Die Frühlings- und Sommermonate sind beliebte Hochzeitsmonate. Dies ist im Standesamt Mitte bereits jetzt im Winter spürbar.

Vor dem freudigen Fest sind die Wahrnehmung eines Termins zur Anmeldung einer Eheschließung und die Feststellung der Ehefähigkeit zwar wenig festlich, aber obligatorisch. Zuständig für diese Anmeldung ist das Wohnsitzstandesamt. In dessen Zuständigkeitsbereich muss mindestens einer der beiden Heiratswilligen gemeldet sein. Leider ist die Situation im Standesamt Mitte nach wie vor von personeller Unterausstattung und sich hieraus ergebenden langen Wartezeiten und Terminengpässen geprägt.

Aktuell ist die Nachfrage nach den bereits knappen Terminen nochmals deutlich verstärkt, da viele Paare ihren Wunschtermin zur Eheschließung im Frühling oder Sommer realisieren wollen. Die regelmäßig im Onlinebuchungssystem freigeschalteten Termine entsprechen nicht der Nachfrage, weshalb sie stets schnell ausgebucht sind und der frustrierende Eindruck entsteht, dass es durchgängig keine Termine gäbe. Statt sich auf die Organisation der Festlichkeiten und die Einladung der Gäste konzentrieren zu können, befinden sich Paare also in dieser misslichen Terminbuchungssituation.

Damit die Situation zeitnah besser wird, wird das Standesamt Mitte derzeit von der zuständigen Senatsverwaltung für Inneres und Sport personell unterstützt. Neben starken Personalgewinnungsbemühungen, die im 1. Quartal 2020 voraussichtlich zu den benötigten Kolleg*innen führen werden, wurde ein Reorganisationsprozess angestoßen, der mittelfristig zu einem Maßnahmenpaket für interne Restrukturierungen und zu einer effektiveren Aufgabenwahrnehmung beitragen soll.

In den Standesämtern macht sich wieder einmal ein Hauptproblem der Berliner Verwaltung deutlich: Die im Verlauf mehrerer Jahre sowohl durch landesweite Einsparvorgaben als auch durch die Nichtberücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung entstandenen (personellen) Probleme lassen sich nicht kurzfristig beheben. Unabhängig von den individuellen Aktivitäten der Bezirke zur Verbesserung ist die Summe an eingeleiteten personellen, organisatorischen sowie auf Digitalisierung gerichteter Maßnahmen zusammen mit dem Land äußerst wichtig.

Ich und meine Mitarbeitenden versuchen konstruktiv an Verbesserungen mitzuwirken, denn die Zeit vor dem (Hochzeits-) Fest sollte für die Paare durch Vorfreude auf ihren schönsten Tag geprägt sein und nicht durch bürokratische Hürden.

Ramona Reiser, Stadträtin für Jugend, Familie und Bürgerdienste