Die Drogenrevolution

Unbeachtet von der breiten Öffentlichkeit und deutschen Leitmedien hat es eine kleine Revolution gegeben. Am 1. Juli 2001 wurden in Portugal alle Drogen entkriminalisiert. Haschisch, Heroin oder XTC sind theoretisch weiterhin illegal. Besitz und Konsum werden unter den neuen Gesetzen nicht verfolgt und nicht wie Verbrechen behandelt.

Unbeachtet von der breiten Öffentlichkeit und deutschen Leitmedien hat es eine kleine Revolution gegeben. Am 1. Juli 2001 wurden in Portugal alle Drogen entkriminalisiert. Haschisch, Heroin oder XTC sind theoretisch weiterhin illegal. Besitz und Konsum werden unter den neuen Gesetzen nicht verfolgt und nicht wie Verbrechen behandelt.

Portugal hat sich nicht in eine Drogenhölle verwandelt. Die portugiesische Jugend hat sich nicht den goldenen Schuss gesetzt. Lissabon ist nicht zu einem touristischen Drogenparadies mutiert. Es ist großer gesellschaftlicher Konsens in dem Land, dass die Entkriminalisierung Bestand hat.

Im Gegenteil, laut Statistik ging der Drogenkonsum in Portugal sogar leicht zurück und ist im Vergleich zu anderen Ländern der Europäischen Union mit am niedrigsten. Vor allem aber sind Krankenheiten im Zusammenhang mit Drogenkonsum wie sexuell übertragbare Krankheiten, Tod wegen Überdosis, unhygienischer Konsumbedingungen oder unsauberer Drogen dramatisch zurückgegangen.

Fast alles lässt sich darauf zurückführen, dass die portugiesische Regierung aufgrund der Dekriminalisierung in der Lage ist, ihren Bürgern mehr und bessere Behandlungen zukommen zu lassen.

Alles in allem wird die portugiesische Dekriminalisierung aller Drogen als vollkommener Erfolg gefeiert. 

Die LINKE will darauf aufbauen und in Deutschland für mehr Vernunft in der Drogenpolitik kämpfen. Eine Kriminalisierung der Konsumenten bindet unnötig Polizeikräfte.

Unter anderem tritt die LINKE für die Schaffung von Cannabisclubs ein. Nach den Vorstellungen der LINKEN können sich mehrere Menschen zusammenschließen, um so einen Club zu gründen. Sie dürfen dann im Rahmen des Clubs für den Eigenkonsum legal Hanf anbauen. Der Verkauf selbst bleibt weiterhin untersagt, denn mit den Abhängigkeiten anderer Menschen Geld zu verdienen ist amoralisch.

Jeder, der Hanf konsumieren will, kann dann in so einen Cannabisclub eintreten oder selbst einen gründen. Selbst dieser kleine Schritt (vom drogenpolitischen Sprecher der LINKEN im Frühjahr im Bundestag vorgeschlagen) würde Millionen Bundesbürger entkriminalisieren und dem organisierten Verbrechen wichtige Finanzmittel entziehen, die sie über den Verkauf von Hanf bekommen.

Illegalität sorgt für hohe Gewinne. Darum - legalize it!

Andreas Böttger