Engagement für die Kinder - Petra Schrader zwischen BVV und Abgeordnetenhaus

Jedem Kind in einem sozial zerrissenen Stadtbezirk wie Mitte eine Chance für ein sinnerfülltes Leben zu geben ist Herzenssache von Petra Schrader. "Das geht nur gemeinsam", betont die Referentin der Linksfraktion für Kinder, Jugend, Familie und Sport im Berliner Abgeordnetenhaus. "Ich sehe mich als Teamplayerin", sagt sie von sich. "Die Kommunikation auf Augenhöhe hat für mich immer Vorrang." Sie spielt dabei mit offenen Karten, hat ein Ohr für Sorgen und Probleme von Kindern und Jugendlichen, Eltern und Schulen. "Zuhören, offen und ehrlich die Situation klären und zusammen nach Lösungen suchen, das ist der Weg".

Als schulpolitische Sprecherin und Vorsitzende des Schulausschusses der Bezirksverordnetenversammlung sieht sie die berufliche Verbindung mit dem Abgeordnetenhaus als Vorteil. "Ich sehe vor Ort wie das wirkt, was im Berliner Parlament beschlossen wird und kann Impulse geben, wenn es im Bezirk klemmt und auf Landesebene Handlungsbedarf besteht." Petra Schraders größte Sorge: "Ich wünschte mir, Neubau, Erweiterung und Sanierung der Schulen gingen schneller voran, um der wachsenden Schülerzahl eine würdige und anregende Lernatmosphäre zu geben." Das sei auch wichtig, um die Gemeinschaftsschulen im Bezirk voranzubringen.  

Eigentlich hat Petra Schrader in Potsdam-Babelsberg Außenpolitik studiert. Anfang der 90-er Jahre arbeitete die gebürtige Berlinerin am Institut für zeitgeschichtliche Jugendforschung, als habe sie damals schon geahnt, dass sie ihre berufliche Zukunft einmal jungen Menschen widmen wird. Seit nunmehr 22 Jahren entwickelt sie für die Linksfraktion im Abgeordnetenhaus Konzeptionen, bereitet Anträge, Initiativen und Anfragen vor, kümmert sich mit um die Finanzierung von Vorhaben und ist zugleich Ansprechpartnerin für Bürgerinnen und Bürger.

                              Als Linke politische Verantwortung tragen

Zwischendurch war sie im damals hochverschuldeten Bezirk Stadträtin für Schule, Jugend und Sport der DIE LINKE im Bezirksamt Mitte. "Da ging es vor allem darum, die Schließung von Jugendeinrichtungen zu verhindern, Schulen wider besseres Wissen zuzumachen und mit Gebäudeverfall und Personalnot fertig zu werden", erinnert sich die heute 61-jährige zweifache Mutter und Oma. Sie freut sich, dass sich der Einsatz zur Rettung des Weinmeisterhauses gelohnt hat und dass es gelang, mit "MiA - Mitte in Ausbildung" ein innovatives Projekt von Bezirk und Jobcenter ins Leben zu rufen, das benachteiligten Jugendlichen Wege in Lehre und Beruf ebnet. "Damals habe ich gelernt, was es bedeutet als Linke politische Verantwortung zu tragen", sagt sie.

Nach wie vor setzt sich Petra Schrader für außerschulische Lernorte wie das Schulumweltzentrum ein. Ein besonderes Auge hat sie auch auf die Jugendverkehrsschule in der Bremer Straße, deren Existenz am seidenen Faden hing. Ihr Name ist an vielen Schulen des Stadtbezirks ein Begriff für Partnerschaft und Unterstützung. Oft ist sie dort vor Ort. Ihr Engagement für die Kinder ist ihr eben Herzenssache.

Matthias Herold