Filmgalerie: Umzug in die Invalidenstraße

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Die Filmgalerie 451 ist umgezogen. Mit dem neuen Laden hat die Videothek nicht nur ihren Standort verändert, sondern auch einen Teil ihres Namens. Sie heißt nun schlichtweg "Filmgalerie" und befindet sich nun in der Invalidenstraße 148.

 

Das Internet vergisst nichts. Dies wird wieder einmal klar, wenn man im Netz nach der Filmgalerie 451 sucht. Unter diesem Namen finden sich zwei Einrichtungen in Berlin, ein Filmlabel mit angeschlossenem Film- und Videoverleih und eine klassische Videothek. Während erstere ihren Videoverleih schlichtweg einstellt (Lapidare Erklärung: „Seit Oktober 2013 gibt es keine 451-Videotheken mehr.“) ist die andere einfach nur umgezogen. So oder so zeigt sich – die Videoverleiher sind in Bewegung geraten, sie befinden sich insgesamt auf dem Rückzug. Für die übriggebliebene Filmgalerie heißt das seit 1. Oktober: weniger Ladenfläche, denn die Mieten am alten Standort in der Torstraße 231 waren einfach zu hoch. In den neuen Räumlichkeiten fehlt nun nicht nur der Stuck an der Decke, sondern auch die Zahl im Namen, da es ständig Verwechslungen mit dem Filmlabel gegeben habe (siehe oben). Seit 2001 ist die Filmgalerie in Berlin und für ihre riesige Sammlung bekannt. 23.000 Filme auf VHS, DVD und Blueray sind im Angebot; der Situation der Verleiher entsprechend ist die Kategorie „Drama“ mit über 9.000 Titeln am besten gefüllt. Langsames Spartenkino, wie etwa Tarkowskis „Stalker“, findet sich hier ebenso wie massentaugliche Actionkracher à la „Transporter 3“. Natürlich darf auch der ehemalige Namenspate, Ray Bradburys „Fahrenheit 451“, nicht fehlen. Der Inhaber Silvio Neubauer beschränkt sich auch weiterhin nur auf den Verkauf und Verleih von Videos; das Anbieten von Süßigkeiten an der Ladentheke, diese Tankstellen-Logik überlässt er anderen – erst recht, seit weniger Fläche zur Verfügung steht. Der Beliebtheit der Filmgalerie tut das keinen Abbruch, wie zahlreiche Blogeinträge von Mitte-Bewohnern beweisen. Die Öffnungszeiten der Filmgalerie sind Montag bis Samstag von 12 bis 24 Uhr, Sonntag von 14 bis 24 Uhr. Weitere Informationen unter www.filmgalerie-berlin.de.

 

André Ullmann