Herausforderung Ganztag

Das Schuljahr 2019/20 startete mit dem kostenfreien Schülerticket, einem beitragsfreien Mittagessen für die Grundschüler*innen und dem Wegfall von Zugangsbeschränkungen und Beitragspflicht für die ergänzende Förderung und Betreuung für Kinder der Klassenstufen 1 und 2. Damit bewies Rot-Rot-Grün einmal mehr, dass der Ausbau der Ganztagsangebote in Berlin für die Koalition höchste Priorität hat. Chancengleichheit darf nicht vom Sozial- und Erwerbsstatus der Eltern abhängen. Ein ganztägiger Schulbetrieb bietet mehr Zeit für die Förderung jedes Kindes und soziales Miteinander. Die Inanspruchnahme belegt: Die Berliner Ganztagsschule wird gut angenommen, auch weil sie die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht.

Doch es gibt weiterhin erheblichen Handlungsbedarf. Dies wurde in einer Anhörung deutlich, die am    12. März 2020 auf Antrag der Koalitionsfraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus stattfand. Eines ist unbestritten: Wenn sich Schüler*innen den ganzen Tag lang in der Schule aufhalten, dann braucht es beste Bedingungen dafür. Das heißt unter anderem, dass der geltende Personalschlüssel von 1:22 deutlich abgesenkt werden muss. Und es braucht deutlich mehr Platz, auch wenn der gerade immer knapper wird, weil die Schülerzahlen anwachsen und auch die Essensversorgung mehr Platz benötigt. Und es braucht freien Zugang für alle Kinder. Mit dem Wegfall der Bedarfsprüfung und der Beitragspflicht für die Klassenstufen 1 und 2 hat die Koalition hier einen wichtigen Einstieg geschafft. Das muss schnellstens auch für die Klassenstufen 3 und 4 gelingen. Riesige Herausforderungen stehen vor uns. Wir müssen schneller bauen, wir brauchen mehr Fachkräfte und ein verbindliches Bildungsprogramm für die Ganztagsschule. Daran arbeiten wir. Ganz aktuell müssen wir mit den Einschränkungen fertig werden, die nötig sind, um die Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus zu senken. Die Schließung der Kitas und Schulen hat den Alltag in vielen Familien auf den Kopf gestellt. Wir möchten an dieser Stelle all denjenigen danken, die für uns und unser Gemeinwesen sorgen, darunter auch all denjenigen, die an den Kitas und Schulen den Notbetrieb sichern. Seien wir solidarisch und helfen uns untereinander. 

Petra Schrader