Konfliktlösungen in kluger Auseinandersetzung 2014 möglich

Frisch ans Werk – das könnte als Motto für den Jahresauftakt 2014 passen. Der amtierende Senat zu Berlin hat einen mutlosen, in Teilen klientelistischen Haushaltsplan verabschiedet, der das erstemal seit über 15 Jahren Raum für dringend benötigte Investitionen enthält, die aber nicht auf den Weg gebracht werden.  Investitionen in Krankenhäuser und Infrastruktur, eine angemessenere Ausstattung des Öffentlichen Dienstes (Stichwort Service und Bürgernähe) - all das muss warten, obwohl die Finanzlage Berlins es zulassen würde. Der Finanzsenator versteckt sogar mehr als eine halbe Milliarde Euro, damit niemand auf die Idee kommt das Geld sinnvoll für die Stadt und ihre Bewohner einzusetzen.

In meinem Wahlkreis in Mitte geht es 2014   turbulent weiter. Die neue Debatte um die Gestaltung des Alex ist eröffnet. DIE LINKE hat sich mit einem vielerorts gelobten Veränderungsvorschlag eingebracht.  Gleichzeitig hat die Wertschätzung für die Qualität der Architektur  - Kongresshalle, Karl-Marx-Allee, Haus des Lehrers und auch Haus des Reisens - deutlich an Einfluss gewonnen. Sehr gut finde ich den Vorschlag  eines Journalisten der „Berliner Zeitung“, der auf unserer Stadtansichten-Veranstaltung  den Ensembleschutz für den Alexanderplatz forderte, also den gesamten Bestand des Alexanderplatzes unter Denkmalschutz zu stellen.

Den Preis für das dümmste Verhalten bekommt 2013 die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH (WBM) für die Art und Weise des Versuches die Müllabwurfanlage auf der Fischerinsel 2 zu schließen. Ich bin entsetzt, wie entschlossen die WBM an den Interessen ihrer Mieter vorbei dirigierte und ein völlig falsch verstandenes Eigentümerbewusstsein an den Tag legte. Wir bleiben am Ball.

Einen Steinwurf entfernt - in der Friedrichsgracht - hat die gleiche WBM sich vorbildlich verhalten und die Kunst am Bau gesichert und weiter zugänglich gemacht. In der Karl –Liebknecht –Straße müssen sich die Mieter  mit im Detail fragwürdigen Sanierungsabsichten auseinandersetzen. Das Haus der Gesundheit ist noch nicht gerettet. Aber es gibt wichtige Anzeichen, dass der Weg, den alle gemeinsam bestritten und erkämpft haben,  erfolgreich sein könnte.

Am Anfang dieses Jahres ist also nichts entschieden, aber in allen den genannten Konfliktpunkten ist kluge und entschiedene Auseinandersetzung der Betroffenen in  Kommunikation und Zusammenarbeit die entscheidende Voraussetzung für eine gute Konfliktlösung.  Und als optimistischer Mensch möchte ich anfügen: nur Umgang und Gebrauch dieser politischen Kultur ermöglicht die Weiterentwicklung unseres Gemeinwesens und in diesem Sinne freue ich mich auf die Auseinandersetzungen.

Carola Bluhm