Rettet das ATZE Musiktheater!

Interview mit Theaterleiter Thomas Sutter

 

Das ATZE Musiktheater für Kinder und Jugendliche ist über den Rand von Berlin hinaus bekannt und beliebt. Im letzten Jahr durchbrach das ATZE Musiktheater mit 105.000 Zuschauern zum ersten Mal die Schallmauer von 100.000 Zuschauern jährlich. Wie schafft man eine solche Attraktivität, und das bei anerkannter pädagogischer Qualität?

Interview mit Theaterleiter Thomas Sutter

 

Das ATZE Musiktheater für Kinder und Jugendliche ist über den Rand von Berlin hinaus bekannt und beliebt. Im letzten Jahr durchbrach das ATZE Musiktheater mit 105.000 Zuschauern zum ersten Mal die Schallmauer von 100.000 Zuschauern jährlich. Wie schafft man eine solche Attraktivität, und das bei anerkannter pädagogischer Qualität?

 

Th. S.:  Durch gute Theaterstücke, Live-Musik und theaterpädagogische Projekte wecken wir z.B. auch Interesse für Theaterarbeit an Schulen. Theaterspielen schafft auf diese Weise ein hautnahes Erleben;  Musik, Rhythmus und Tanz fördern kulturelle Chancen für die Kinder und Jugendlichen, auch in Workshops.  Wir bieten umfangreiche Begleitmaterialien und Projekte zu den einzelnen Inszenierungen an.

 

Trotz der Erfolge und trotz der Bedeutung für die kulturellen Chancen der Kinder und Jugendlichen wurde der Mietvertrag, der nur symbolische Kosten umfasst, zum 30. April 2014 gekündigt.

 

Th. S.:  Vor dem Hintergrund der erfolgreichen Arbeit ist die Entscheidung des Bezirksamts gegen ATZE völlig unverständlich. Das ATZE Musiktheater ersparte dem Bezirksamt mit Beginn des Mietvertrags durch neu eingesetzte eigene Techniker bisherige hohe Personalkosten. Bis zum Jahre 2008 konnten außerdem 63.000,- Euro Betriebskosten jährlich gezahlt werden.

 

Kulturelle Förderung der Kinder kann es doch nicht zum Nulltarif geben. Schon gar nicht, wenn es sich um ein bundesweit bekanntes Theater wie das ATZE handelt, das z.B. von der INTHEGA mit dem Sonderpreis für „richtungweisendes Kinder- und Jugendtheater“ ausgezeichnet und mit Mitteln der Deutschen Klassenlotterie umfangreich saniert wurde.

 

Th. S.: Und nicht zu vergessen: Wir sind das Theater mit den meisten Nominierungen für Ikarus, den Kinder- und Jugendtheaterpreis -  umso unverständlicher die Entscheidung des Bezirksamts gegen uns.  Die Mitarbeiter sind dadurch extrem verunsichert worden. Das Haus fürchtet den finanziellen Kollaps! Das ist ein gefährliches Spiel. Der Bezirk muss unbedingt eine Vertragsverlängerung bis mindestens Ende 2015 zusichern und ein klares Bekenntnis zum bisherigen Standort abgeben, sonst fehlt uns die Planungssicherheit für die kommende Spielzeit.

 

Interview:  Rainer Scholz

 

Die Petition zur Rettung des ATZE Musiktheater finden Sie unter: http://www.atzeberlin.de/petition/