Schulstart mit Verbesserungen und Hindernissen

Seit Beginn des Schuljahres 2018/19 lernen 359.000 Schüler*innen an den Berliner Schulen. Das sind ca. 8.000 mehr als im Vorjahr. Unter ihnen  33.900 Schulanfänger*innen. Wir freuen uns über den Zuwachs und wünschen allen Kindern viel Spaß beim Lernen. Und damit das auch gut gelingt, müssen Eltern an den Grundschulen dank rot-rot-grüner Landespolitik ab dem neuen Schuljahr nichts mehr für die Schulbücher dazu bezahlen. Das waren immerhin bis zu 100 Euro pro Kind im Schuljahr. Außerdem gilt ab diesem Schuljahr für ca. 138.000 Schüler*innen aus Familien mit geringem Einkommen der Berlinpass-BuT (Bildungs- und Teilhabepaket) als Fahrschein. Diese kostenlose Mobilität entlastet viele Familien. Für alle anderen wurde der Preis fürs Monatsticket deutlich gesenkt. Außerdem ist gerade eine Schulgesetzänderung zur Stärkung der Gemeinschaftsschulen in Arbeit. In Mitte gibt es  zwei davon und eine dritte möchte sich jetzt auf den Weg machen, was wir als LINKE in der BVV natürlich unterstützen.  Erfreulich ist auch, dass die Schulbauoffensive des Senats endlich vorankommt.  Bis 2021 müssen in Mitte Schulplätze für weitere 2.200 Grundschüler*innen geschaffen werden. Kurzfristig sollen Modulare Ergänzungsbauten (MEB) und Container Abhilfe schaffen. Da ist es besonders ärgerlich, wenn der dringend benötige MEB in der Boyenstraße fertig, aber wegen baulicher Mängel nicht nutzbar ist.

Die größte Berliner Grundschule ist die Weddinger Anna-Lindh-Schule mit über 900 Schüler*innen. Eine viel genutzte Sportanlage auf dem Schulhof musste mobilen Unterrichtsräumen weichen, um für alle Kinder im neuen Schuljahr Platz zu schaffen. Das ist nur ein Beispiel von vielen, das belegt, wie schwierig dieser Schuljahresbeginn zu organisieren war. Trotz der enormen Belastungen findet an Mittes Schulen hervorragender Unterricht statt. Und die Kinder fühlen sich wohl. Grund genug, um an dieser Stelle insbesondere Schulleitungen, Kollegien, Elternschaft und Schüler*innen für ihr Engagement zu danken. Es kommt nicht von ungefähr, wenn sich unter den zehn übernachgefragtesten integrierten Sekundarschulen (ISS) Berlins immerhin zwei und unter den 10 übernachgefragtesten Gymnasien der Stadt eines in unserem Bezirk befinden.

An vielen Schulen im Bezirk wurde in den Ferien gebaut. Die geplanten Schulneubauten in der Adalbertstraße 53 und in der Reinickendorfer Straße 60/61 wurden ausgeschrieben. Hier müssen Kompromisse gefunden werden, um eine bestehende Sportanlage bzw. das bezirkliche Schulumweltzentrum (SUZ) in die Bauplanungen zu integrieren. Dafür setzen wir uns als LINKE genauso ein wie dafür, dass die neuen Schulsporthallen doppelt so groß werden, als für den Schulsport benötigt. Mittlerweile hat das Land dem zugestimmt und die Mehrkosten übernommen.  

Problematisch sind die langen Zeitspannen zwischen Planung, Baubeginn und Fertigstellung schulischer Baumaßnahmen. Bemängelt wird auch immer wieder der Mangel an Kommunikation. Das ist besonders misslich, weil bei laufendem Schulbetrieb gebaut wird, was besonders die Kinder belastet. Auf Antrag von uns LINKEN soll es nun für jede Schule einen konkreten Ansprechpartner geben.   

Dem BVV-Schulausschuss werden die Themen im neuen Schuljahr nicht ausgehen. Das Wichtigste ist sicher, für unseren Bezirk endlich eine Schulentwicklungsplanung auf den Weg zu bringen, die allen Beteiligten Planungssicherheit gibt. Dafür setzen wir uns als LINKE ein.

Petra Schrader