Urbanize! - Aufforderung zur urbanen Revolution?

Anfang Oktober bot sich in Berlin die Möglichkeit die Highlights der Stadtforschung zu diskutieren und konkret auf die neue Stadtentwicklung im Zeitalter einer LINKE-Senatorin Katrin Lompscher anzuwenden und zu ergründen.

 

Alljährlich findet das Festival für Urbane Erkundungen „Urbanize!“ in Wien statt und wird von der Zeitschrift „dérive“, einer internationalen Stadtforschungs-Plattform an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kunst und Aktivismus, getragen.

Dieses Jahr bespielten Stadtpolitische Initiativen Berlins Orte die stellvertretend für das Versprechen „Wir geben euch die Stadt zurück!“ stehen.

 

Ob Dragonerareal, Haus der Statistik, Ex-Rotaprint, Spreefeldgenossenschaft, Prinzessinnengärten oder das Aquarium im Südblock am Kotti - sie alle stehen für den Kampf gegen die bloße Verwertungslogik im Zeitalter der Immobilienspekulation und des Mietenwahnsinns.

Jeder dieser Orte ist Schauplatz harter Kämpfe für soziale Orte und um die Frage, was die Stadt eigentlich braucht und wer eigentlich Stadt gestalten darf.

 

Als Sprecherin für Stadtentwicklung der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus ist mein Motto: „Wir müssen gezielt Löcher in den städtischen Verwertungsteppich schneiden und Orte der Begegnung, der sozialen Reproduktion und des Miteinanders schaffen!“ Linke Stadtentwicklung muss Stadtproduktion als Ko-Produktion verstehen; das ist leichter gesagt als getan und ein harter Kampf gegen das Rendite getriebene Kapital. Aber es geht auch um einen politischen Bewusstseinswandel für LINKE in Verantwortung und darum Menschen zum Mittun, zum Selbstgestalten und zum „Stadtmachen" aufzurufen. Ja, den Staat umkrempeln werden wir nur gemeinsam mit den vielen Akteuren in Stadt und Land, die mit viel Kraft und Mut ganz konkret Stadt und Raum sozialisieren.

 

Als Stadtforscherin war ich Teil des Festivals und habe mit den Initiativen Common Grounds und Metrozones einen Abend zum Thema „Munizipalistischer Tech-Urbanismus“ organisiert.

Was nicht so klingt ist eigentlich eine irdische Debatte:

Wie können wir die kommunale Selbstverwaltung, auch in digitalen Zeiten, stärken und den öffentlichen Sektor ausbauen?!

Mich interessiert, wie wir es schaffen, neue Allianzen mit Hackern und Tekkies (technikaffinen Menschen) zu bauen und so gemeinsam für linke Politik im Sinne des Gemeinwohls zu streiten. Wir müssen reden über digitale Grundrechte einerseits und über neue Verdrängungsprozesse durch Ansiedlungen von Tech-Giganten wie Google und Amazon, weshalb seit mehr als einem Jahr in Berlin Aktivist*innen gegen den geplanten Google-Campus kämpfen.

Für mich gilt: Alternativen zum Tech-Kapitalismus, zu UBER, AirBnb und Co sind machbar und wir müssen mit alternativen Anbieter*innen über LINKE Politik im Digitalen zu sprechen.

Lust auf MEHR? Kontakt: gennburg@linksfraktion.berlin

 

Katalin Gennburg, Mitglied des Abgeordnetenhauses