Frauenprotest in der Rosenstraße – heute vor 81 Jahren!

Am 27. Februar waren wir mit hunderten Anderen in der Rosenstraße. Das Gedenken begann beim Jüdischen Friedhof in der Großen Hamburger Straße und ging weiter als Gedenkdemonstration zum Denkmal Block der Frauen in der Rosenstraße. Dort fand mit Vertreter*innen der Jüdischen Gemeinde, Schüler*innen des Moses-Mendelssohn-Gymnasiums und Politiker*innen eine Kundgebung statt.

Zu den Hintergründen:

Im Rahmen der sogenannten „Fabrik-Aktion“ wurden über 10.000 Jüd*innen und Juden – die meisten von ihnen am Ort ihrer Zwangsarbeit – am 27. Februar 1943 verhaftet. Über 2000 von ihnen wurden in der Rosenstraße 2-4 eingesperrt. Die meisten von Ihnen hatten nicht-jüdische Deutsche Ehepartner*innen oder Elternteile. Hunderte der Angehörigen — vor allem Frauen und Kinder – protestierten über eine Woche vor dem Gebäude in der Rosenstraße, in dem ihre Liebsten festgehalten wurden.

Der Protest in der Rosenstraße war besonders, weil es der einzige größere öffentliche Protest gegen die Deportation von Jüd*innen und Juden in Deutschland war. Noch dazu war der Protest zumindest in Teilen erfolgreich: Die meisten Menschen, die in der Rosenstraße 2-4 eingesperrt waren, konnten bis Mitte März 1943 unter strengen Auflagen freikommen. Die tausenden Jüd*innen und Juden, die während der „Fabrikaktion“ festgenommen wurden und nicht in der Rosenstraße inhaftiert waren, wurden nach Ausschwitz deportiert, wo ein Großteil direkt ermordet wurde.

Die mutigen Angehörigen der Rosenstraße haben gezeigt, dass es selbst in den schwersten Zeiten möglich ist, sich gegen Antisemitismus und Faschismus zu erheben und Deportation und Mord zu verhindern.