Hissen der Regenbogenfahne in Berlin-Mitte

Heute wurde die Progress-Pride-Fahne an den Rathäusern in Mitte gehisst. Ein schönes Zeichen anlässlich des Berliner CSD Berlin nächstes Wochenende. Es braucht aber mehr als Fototermine.

Aktuell wird queere Jugendarbeit durch den Kulturkampf von Rechts stark angefeindet und steht zudem – wie die Jugendarbeit in Mitte allgemein – durch steigende Kosten, fehlenden Tarifausgleich und Verdrängung unter Druck. Wir setzen uns in der aktuellen Haushaltsdebatte dafür ein, dass hier nicht gekürzt wird. Wir fordern im Gegenteil, dass die Angebote der Jugendfreizeiteinrichtungen ausgebaut werden und die queere Jugendarbeit besser gefördert wird.

Ein weiteres Thema ist das Cruising im Tiergarten. Das gibt es dort seit über 100 Jahren und hat selbst den Nazi-Terror überstanden. Deshalb ist es komplett unverständlich und verantwortungslos wenn Bezirks- und Landespolitiker*innen – von AfD, CDU bis zu Teilen der Grünen – Cruising im Tiergarten erschweren und verhindern wollen. Die stigmatisierenden Kampagnen und Politiker*innen-Interviews werden dabei flankiert durch zunehmende homo- und transfeindliche Gewalt auf der Straße. Zuletzt wurden blickdichte Büsche zurückgeschnitten um Cruising zu verdrängen, obwohl das eigentlich auch der Umweltschutz verbietet.

Wir bleiben dabei: Der Tiergarten ist für alle da! Wir setzen uns dafür ein, dass im Tiergarten gemeinsame Lösungen gefunden werden und die Bedarfe und Wünsche von allen Nutzer*innen entscheidend sind – nicht die von homofeindlichen Populist*innen!

Auch für die Sexarbeiter*innen im Kurfürstenkiez braucht es gemeinsame Lösungen. Hier arbeiten vor allem trans und andere marginalisierte Frauen, die immer öfter Opfer von Übergriffen werden und von Verdrängung betroffen sind. Aktuell steht mit dem LSD einer der letzten Rückzugsorte vor dem Aus und die Beratungsstelle Olga unter finanziellem Druck. Das darf so nicht weitergehen! Wir suchen gemeinsam mit Olga und anderen Akteur*innen vor Ort nach Lösungen, um Verdrängung zu verhindern und das Beratungsangebot zu sichern.