Eine späte aber gute Lösung: Neue Bänke für den Herbstspaziergang auf der Fischerinsel

Eine sichere Bank, aber es könnte auch heißen: nicht auf die lange Bank schieben!

 Vor über einem Jahr beim Sommerfest der Linken im Kreativhaus  wurde ich von mehreren Bewohnern der Fischerinsel zu einem kleinen Spaziergang gebeten - einmal rund um die Insel - auf dem Weg direkt am Wasser. Einer der schönsten Orte in der Stadt mit romantischem Blick auf die Spree. Dabei musste ich leider feststellen, dass an diesem Ort mit so hoher Aufenthaltsqualität nur noch drei bis vier  in die Jahre gekommene Parkbänke, fast alle ohne Lehne,  standen.  Bei schönem Wetter  trotzdem immer voll besetzt und begehrt.  Aber ausgerechnet da, wo der Blick auf das Wasser am allerschönsten ist, war keine Sitzgelegenheit mehr.

 

Es leuchtete mir natürlich ein , dass hier etwas passieren muss - eine klassische

Alltagsaufgabe für  gewählte Abgeordnete. Also begann meine  Suche nach einer schnellen Lösung. Wem gehören die Grundstücke? Wer ist für die Pflege der Grünflächen zuständig?  Wer darf hier neue Bänke aufstellen? Und wer wird neue Bänke dort, wo sie wirklich gebraucht werden, finanzieren?

 

Das Bezirksamt Mitte verwies auf chronischen Geldmangel. Die WBM versprach zu prüfen und begab sich dann aber lieber in einen ärgerlichen Streit um  die angedrohte Schließung  der Müllabwurfanlagen auf der Fischerinsel 2.

 Viele andere Institutionen konnten auch nicht helfen, und  das Folgejahr verging ohne die Möglichkeit, einen schönen Sommerabend im Freien  am Wasser zu verbringen.

 

Dann ganz unerwartet gab es doch eine Lösung. Der Stadtentwicklungssenator wusste um die Schönheit des Ortes und versprach, noch einmal zu prüfen. Auch die Bitte,  ob die Bänke um die ganze Insel  herum  auch möglichst  in einem angenehmen Farbton gestrichen werden können,  nahm er entgegen.

 

Seit Mitte Oktober gibt es nun diese rund 20 neuen Parkbänke (mit Lehnen natürlich) in einem schönen Dunkelgrün,  mit Augenmaß aufgestellt.

Ich war an einem Morgen  auf der Fischerinsel und habe mich einfach über die späte aber gute Lösung gefreut.  Am Nachmittag bin ich noch einmal den Weg abgefahren, ob auch wirklich genug Bänke aufgestellt worden sind.   Alle waren  voll besetzt!

 

Einen besseren Beweis für die Sinnhaftigkeit eines Wählerauftrages hätte es nicht geben können.  Es hat sehr viel Zeit gebraucht, aber es ist nicht auf die (ganz) lange Bank geschoben worden . Dabei weiß ich  natürlich auch, dass es im Bezirk noch viele andere Orte gibt, wo auch neue Bänke  von den Spaziergängern erwartet werden. Neue Aufgaben, es  geht  weiter.                                  

Carola Bluhm