Getrennt marschieren, vereint schlagen?

Unter dem Titel „150 Jahre Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“ diskutierten Prof. Dr. Reinhard Rürup (SPD) und Prof. Dr. Jürgen Hofmann (DIE LINKE), Mitglied, bzw. Vorsitzender in der Historischen Kommission ihrer jeweiligen Partei am 11. April im Karl-Liebknecht-Haus die gemeinsame Wurzel ihrer Parteien, den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV).

Unter dem Titel „150 Jahre Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“ diskutierten Prof. Dr. Reinhard Rürup (SPD) und Prof. Dr. Jürgen Hofmann (DIE LINKE), Mitglied, bzw. Vorsitzender in der Historischen Kommission ihrer jeweiligen Partei am 11. April im Karl-Liebknecht-Haus die gemeinsame Wurzel ihrer Parteien, den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV).

Klar arbeiteten die beiden Historiker die Verdichtung sozialistischer Tätigkeit vor der Gründung des ADAV, dessen bewusste Besinnung auf eigene (Arbeiter-) Interessen sowie die Facetten des streitbaren und umstrittenen Ferdinand Lasalle heraus. Einig waren sich Rürup und Hofmann auch in der Feststellung, dass die formale Einheit der Arbeiterbewegung eher die Ausnahme als den Normalfall darstellen dürfte. Je näher zur Gegenwart, desto mehr trennende Aspekte wurden offenbar, insbesondere als später die Diskussion geöffnet wurde. Die ebenfalls sehr kenntnisreichen rund 100 Besucher brachten zahlreiche weitere Aspekte zur Sprache, die sich vor allem um die Aufarbeitung alter und neuer Streitpunkte drehten. Fazit nach zwei intensiven Stunden: Die Eigenständigkeit beider Parteien muss kein Nachteil sein und es hätte noch viele Fragen gegeben. Genau dies zeigt aber auch den geschichtlichen Reichtum der deutschen Arbeiterbewegung. Und darauf kann man ruhig ein wenig stolz sein.

André Ullmann