Nach dem Volksentscheid: „Wir bleiben dran“

Fast 600.000 Menschen haben ihre Stimme zum Volksentscheid über die Zukunft des Berliner Stromnetzes abgegeben, fünf Sechstel davon stimmten mit „Ja“. 0,9% der Wahlberechtigten mehr und der Berliner Energietisch hätte sein Ziel erreicht. Stefan Taschner, einer der Sprecher des Berliner Energietisches erklärt, warum trotzdem nicht alles vorbei ist.

Nur wenige Stimmen fehlten, was verhinderte den Erfolg des Berliner Energietisches?


ST: Da spielen viele Faktoren zusammen, ein wichtiger Grund war mit Sicherheit der Extra-Termin, der von der Bundestagswahl abgekoppelt war.


Was ist mit den Berliner Medien? Die Morgenpost hat erklärtermaßen für „Nein“ geworben


ST: Nun ja, natürlich hat uns nicht jeder Artikel gefallen, aber wir sind ja nicht im Streichelzoo. Nein, insgesamt fand ich die Berichterstattung der Berliner Medien ausgewogen und fair.


Wie geht’s weiter – wird der Berliner Energietisch nun abgewickelt?



ST: Im Gegenteil! Unser Bündnis will sich bei der Konzessionsvergabe zum Netz im nächsten Jahr zu Wort melden und auch bei den Stadtwerken darauf drängen, dass diese ein Konstrukt werden, das mehr als nur ein paar hunderte Haushalte versorgen kann – Stadtwerke also, die ihren Namen verdienen. Dazu gehört, dass diese, ganz branchenüblich, Strom, vor allem Öko-Strom hinzukaufen können und auch finanziell gut ausgestattet werden. Die Mini-Version des Senats reicht hier nicht. Dann werden wir auch ein genaues Augenmerk darauf haben, dass „Berlin Energie“ gut aufgestellt ist und eine gute Bewerbung abgibt. Diese groben Pläne werden wir demnächst verfeinern und konkretisieren.


Und die Unterstützer?


ST: Die unterstützenden Parteien sind weiterhin dabei –ein diesbezüglicher Antrag wurde vom Landesparteitag der LINKEN angenommen, aber auch die beteiligten  außerparlamentarischen Organisationen machen weiter mit. Das freut uns und gibt uns Mut.


Was haben die Berliner also vom Energietisch 2014 zu erwarten?


ST: Wir starten Anfang des Jahres wieder mit kreativen Kampagnen. Mehr will ich noch nicht verraten – es soll ja ein bisschen spannend bleiben.“
Weitere Informationen zum Berliner Energietisch unter www.berliner-energietisch.net.

André Ullmann